In den letzten Jahren haben sich die europäischen Wildgansbestände stark vergrößert. Gute Lebensbedingungen in Schutzräumen haben dazu geführt, dass mancherorts die Wildgans geradezu überhandgenommen hat. Die gezielte Gänsejagd durch Jagdausübungsberechtigte ist eine Methode, um die übermäßigen, durch die Wildgansher vorgerufenen Frassschäden
wieder in einen gesunden Rahmen zurückzuführen. Die Jagd auf Gänse erfordert spezielle Methoden und eine besondere Ausrüstung. Wir geben Ihnen Tipps für die erfolgreiche Lockjagd auf Wildgänse.
Ihre Flugfähigkeit macht Gänse zu einem anspruchsvollen Ziel. Entlang ihrer bekannten Flugrouten kann selbstverständlich versucht werden, sie im Flug zu jagen. Tatsächlich ist es aber in den meisten Fällen effizienter, an ihrem Frassplatz anzusitzen. Aber auch bekannte Wasserstellen und Schlafgewässer eignen sich für den Ansitz. Um mit dieser Methode erfolgreich zu sein, müssen die aktuellen Frassplätze der Gänse bekannt sein. Diese können für Jahre konstant bleiben, sich aber mit den natürlichen Fluktuationen von Gewässern oder Wissen ebenso ändern. Vor dem Aufbau des Tarnschirms sollte das infrage kommende Areal am Vortag gründlich beobachtet werden. Kommen Gänse zu diesem Frassplatz, ist es wahrscheinlich, sie auch am nächsten Tag dort anzutreffen.
Gänse sind klassische Herdentiere und stets in der Gemeinschaft anzutreffen. Diesen Umstand können Sie sich für die gezielte Lockjagd zunutze machen. Bei der Lockjagd wird auf dem zu erwartenden Fressplatz ein Lockbild aufgebaut. Dieses besteht aus künstlichen Lockgänsen, wobei 10 bis 15 Exemplare das Minimum darstellen. Ein besonders natürliches Erscheinungsbild erhöht dabei den Jagderfolg. Ideal sind Lockgänse, deren Körperhaltung sich individuell anpassen lässt. So entsteht schnell ein besonders natürliches Erscheinungsbild. Aber auch Lockgänse mit beweglichen Körperteilen, die sich im Wind mit bewegen, erhöhen die Chancen auf das Anlocken eines Gänseschwarms. Das Aussehen der Lockgänse sollte der jeweils bejagten Gänseart angepasst werden! Ein Schoof gesellt sich gerne zu seinen Artgenossen den Gänsen. Kommen in Ihrem Gebiet mehrere Gänsearten vor, können Sie mit artentypischen Lockrufen neugierig machen.
Sämtliche Wildgänse verfügen über einen hervorragenden Sehsinn. Kleinste Veränderungen in ihrer Umgebung fallen ihnen sofort auf und machen sie misstrauisch. Deswegen ist Tarnkleidung für die Bejagung von Wildgänsen alternativlos notwendig. Zudem sind Gänse ganz im Gegensatz zum allfälligen Sprichwort durchaus sehr intelligent. Aus diesem Grund hat sich das Tarnen und Täuschen als besonders effizient erwiesen, um Gänse erfolgreich zu bejagen. Ein Tarnschirm kann hier die ideale Lösung sein, um sich vor den wachsamen Augen der Gänse zu verbergen. Aus der Tarnung heraus ist es für den Jäger vielmals einfacher, Jagderfolg zu haben. Um sicherzugehen, dass die Vögel keinen Verdacht schöpfen, sollte der Tarnschirm und gegebenenfalls ein Lockbild in der Dunkelheit aufgebaut werden. Von dort aus wird dann der Anflug der Tiere abgewartet.
Beim Aufbau des Tarnschirmes ist auf absolute Blickdichtigkeit zu achten, denn Gänse registrieren auch kleinste Bewegungen. Lassen es die räumlichen Gegebenheiten zu, bietet es sich an, den Tarnschirm in eine Hecke, einen Schilfstreifen oder andere bereits vorhandene Strukturen zu integrieren. Ein Tarnnetz kann den Tarnschirm noch perfekter mit der Umgebung verschmelzen lassen. Generell sollte ein Tarnschirm für maximal zwei Jäger Platz bieten. Überlassen sie nicht dem Zufall bei der Jagd. Wild und insbesondere Gänse und Krähen reagieren sensibell auf ungewohnte Situationen.
Eine Gänseliege mag ein beliebtes Accessoire sein, sind aber für die Gänsejagd nicht unverzichtbar.
Lockgänse / Gänsedecoys sollen ihre Artgenossen durch Realitätsnähe anlocken. Sie sind als beflockte, bemalte Lockgänse, als FUD's, Windsocks, Halbschaden oder vollkörper Gänse erhältlich. Der Markt ist beinahe unerschöpflich und die unterschiedlichen Hersteller differenzieren sich nicht nur preislich deutlich. Grundsätzlich sind nicht nur die Qualität unterschiedlich, sondern auch der Platzbedarf bei Lagerung und Transport.