Gänseliege oder Tarnschirm?

Die Gänseliege oder der Layoutblind? Welchen Tarnschirm wir bei der Gänsejagd benutzen, entscheidet der Jagdplatz und sicher gewisse Vorlieben. Egal für welchen Schirm sie sich entscheiden, müssen sie genau darauf zu achten, dass von außen keine Bewegung im Schirm festgestellt werden kann.


Aufbau des Tarnschirmes - Abends oder doch besser am Morgen?

Viele Jäger bauen den Schirm bereits am Vortag auf. Dies sollte aber erst geschehen, wenn keine Gans mehr dabei zusehen kann, also bei Dunkelheit. Ansonsten besteht die Gefahr, dass die Tiere den Jäger beobachten und sich am nächsten Morgen der Stelle nur mit äusserster Vorsicht nähern. Selbst nachts aufgebaut birgt das Stehenlassen über Nacht einige Gefahren für den Schirm. Weniger durch Vandalismus oder Diebstahl, statt vielmehr durch landwirtschaftliche Arbeiten ist der Schirm auch nachts gefährdet. Weder ist ein am Rande einer Hecke plattgewalzter oder mit Gülle begossener Schirm besonders lustig, noch sind die Reperaturrechnungen - z.B. für Häcksler - billig der den im Maisfeld gut getarnten Schirm durchs Schneidwerk jagt... Deswegen: Wer unbedingt am Vorabend der Jagd aufbauen will, soll das erst bei Dunkelheit tun und genau prüfen wo das gefahrlos möglich ist.


Aufbau des Lockbildes und Tarnschirmes

Was ist wichtig beim Schirmbau für die Gänsejagd? Es ist peinlichst genau darauf zu achten, dass von außen keine Bewegung im Schirm festgestellt werden kann. Je kleiner der Schirm, desto kleiner die Öffnung nach oben durch die Gänse uns sehen können. Hier gilt die Graugans als  Richtlinie in Bezug auf die Sensibilität. Der Tarnschirm muss folglich blickdicht gebaut sein. 

 

Wir sind der Ansicht, dass wer den größtmöglichen Erfolg haben will, immer - sofern möglich - eine natürliche  Deckung aufsucht. Der Tarnschirm kann sowohl in Hecken, Schilfstreifen, Maisfelder, Sträucher etc. integriert werden, als auch vor natürlicher Deckung aufgebaut und zusätzlich zu dichten Tarnnetzwänden mit abgeschnittenen, gegen den Schirm gelehnten Ästen getarnt und unsichtbar gemacht werden. Auch sollte jede Möglichkeit, den Schirm in trockenen Gräben zumindest teilweise optisch verschwinden zu lassen und möglichst wenig auffallend zu machen, genutzt werden. Der Schirm sollte auch nicht nur die vier Außenwände haben, sondern bei zwei Jägern, immer eine Trennwand zwischen den Jägern aufweisen. Wobei eine doppelt gelegte Tarn-Gardine, die den Jägern das Beobachten ermöglicht, hierfür ausreicht. 

 

Werden Reviere häufiger bejagt, merkt man recht schnell, welche Plätze besonders gut sind. Sollten Gänse immer wieder vorkommen und die Jagd kann regelmäßig am selben Ort durchgeführt werden, sollte man prüfen, ob man nicht feste Tarnschirme baut. Diese können das ganze Jahr über stehen bleiben. Die Gänse gewöhnen sich zum einen so an den Schirm, zum Andern wachsen die Schirme in die Vegetation ein und werden darin unsichtbar. Darüber hinaus wird der morgendliche Aufbau auch an Stellen, die nicht mit dem Auto erreichbar sind, deutlich erleichtert, da der Schirmbau wegfällt, oder sich, falls die Deckung Lücken aufweist, auf das Anbringen eines Tarnnetzes beschränkt. 


Schirmbau aus natürlichem Material

Wie viele Jäger sind in einem Tarnschirm sinnvoll? Die Gänsejagd aus dem Schirm kann einzeln oder zu zweit erfolgen. Mehr als zwei Schützen sollten seltene Ausnahmefälle bleiben.

 

Warum? Der Schirm ist umso auffälliger je größer er ist. Die Schiessleistung lässt nach, Schusshitze, schlechte Absprache, und oft unnötiger Patroneneinsatz der Grund dafür. Die Ablenkung für die Schützen ist größer. Die Bewegung im Schirm ist größer, die Chance das die Gänse Verdacht schöpfen deutlich größer...

 

Und als wichtigstes Moment: es kann zu gefährlichen Situationen kommen! Bei zwei Schützen in einem Schirm überragt die Mündung jedenfalls den Kopf des Mitjägers... Das ist bei einem Jäger nicht der Fall...

 

Die Größe des Schirmes passt man dem Jäger an. Sind zwei Jäger im Schirm, sollte man eine Trennwand einziehen. So wird der Schirm klein gehalten und die hoch anfliegenden Gänse, sehen die Jäger und Ihre Bewegungen schlechter.

 

Der Tarnschirm sollte möglichst klein und dennoch genügend groß gemacht werden. Als Richtmass für einen Einzelschirm gilt einen Meter Seitenlänge. Die Höhe wird dem Jäger in sitzender Position angepasst. Seit Haupt sollte deutlich unter der Schirmkante sein. 


Größe des Tarnschirmes

Gänseliegen können sinnvoll sein. Der Preis ist jedoch recht hoch, weshalb man sich überlegen sollte, eine solche Investition zu tätigen. Gute Decoys sind viel wichtiger. Der Tarnschirm kann selber gebaut werden, wodurch das Budget geschont bleibt. Eine Gänseliege ist keine Notwendigkeit für die Gänsejagd. 


Gänseliege für die Lockjagd

Bei der Gänseliege handelt es sich um eine flache Liege mit Rückenlehne, die mit Tarnstoff überzogen ist. Der Jäger verschwindet komplett darin und zum Schiessen stößt er zwei Klappen auf, richtet sich mit dem Oberkörper auf und ist so feuerbereit.

 

In zahllosen Filmen, unterstützt durch die Werbung diverser Ausrüster für diese Liegen für die Lockjagd. Es wird oft der Eindruck erweckt, als ob es ohne derartige Gänseliegen gar nicht gehen würde und ein "must have" für jede Gänsejagd wären.

 

Darüber hinaus wird suggeriert, dass diese Liegen relativ unproblematisch zur perfekten Tarnung führen würden. Dem ist allerdings nicht so. Die Liegen müssen hervorragend getarnt werden, keinesfalls reicht das Tarnmuster des Stoffs.

 

Am Jagdort müssen die Liegen dann trotz alle dem mit dem ortsüblichem Material getarnt werden, wofür die Liegen Schlaufen haben in die dann Stroh Gras usw. eingeflochten werden können. Zudem sollte die Gänseliege zunächst mit einer Mischung aus Erde (tunlichst aus der näheren Umgebung des späteren Einsatzortes) und Wasser als "Grundierung" angestrichen werden. Idealerweise verschwinden die Umrisse der Liegen in der Vegetation/ im Boden. Dazu kann man, sofern der Landwirt das gestattet flache Mulden graben, oder die Liegen in liegengebliebenes Stroh einfügt. Dabei ist zu beachten dass länger liegendes Stroh häufig auf der Oberfläche schwarz wird und im inneren seine goldgelbe Farbe behält. Dreht man nun das unterste nach oben hat man in der dunkelgrauen Stoppel die leuchtend gelben Stellen an denen die Liege versteckt wurde.

 

Die letzte Tarnung erhalten die Liegen durch die rundum die Liegen in unmittelbarer Nähe aufgebauten Lockvögel. Beim Aufbau muss man darauf achten, die Liegen mehrerer Schützen so aufzubauen, dass keiner gefährdet wird und dass die Schützen je nach Anschlagsseite mit den Beinen schräg zur erwarteten Hauptschussrichtung liegen. Bei Rechtsschuetzen zeigen die Beine nach rechts.

 

Last but not least haben die Liegen auch den Nachteil, dass vor jedem Schuss die Gänse durch das Öffnen der Klappen erschreckt werden und kein Schuss mehr auf eine vertraut anstreichende Gans möglich ist. 


Schwanenliege für die Gänsejagd

Einige Gänsejäger aus Regionen mit regelmässigem Schwanenvorkommen nutzen große schwanenförmige Liegen um die Gänse zu überlisten. Seit hunderten von Jahren graben sich Gänsejäger auch Gruben um sich der Sicht der Tiere zu entziehen. Dazu unbedingt die Erlaubnis des Eigentümers einholen!!!!

 

Sofern das Gelände nur etwas Deckung in Form von Gräben, Schilf, Hecken oder Mais bietet ist dort die einfachste Möglichkeit sich zu verstecken und einen guten Schirm IN DER NATÜRLICHEN Deckung zu errichten, wie es mittlerweile auch bei der Krähenjagd von Kennern und Könnern empfohlen und praktiziert wird.


Zusammenfassung Gänseliege

Zusammenfassend kann man daher sagen, dass auch mit diesen Gänseliegen ein erheblicher Aufwand verbunden ist der sich nur dann lohnt, wenn zum einen der Frassplatz keinerlei sonstige Deckung aufweist, zum Anderen aber dennoch genügend natürliches Material auf der Fläche liegt, in das die Liegen integriert werden können .

Ein kahles Saatfeld, ein gehächselter Maisschlag auf dem kein Stroh liegt wird damit trotzdem kaum bejagt werden können.


Fragen zu der Gänseliege?

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